Tag 22 – Tulcea, Donau-Delta (25.06.)

Nach dem Frühstück starten wir mit dem Speedboat ins Donau-Delta. 

Echt gigantisch hier! Wir schippern über 8 Stunden und sind so dermaßen mit frischem Fisch vollgestopft, dass wir nicht mal mehr ein Abendessen brauchen!

Das war echt ein super Abschluss für unsere Tour! Nach ein paar Bier und einem Eis auf der Treppe vor unserem Hotel fallen wir ins Bett. 
       

Tag 21 – Jurilovca bis Tulcea (24.06.)

  • Tagesetappe: 101,4km
  • Dauer: 5:56h
  • Geschwindigkeit: 17,1km/h
  • Höhenmeter: 724m
  • größtenteils Gegenwind und knapp 30 Grad

Weil’s gestern Abend so schön war, haben wir beschlossen heute noch gemütlich mich Tijl und Sarah zu frühstücken. Also ab in den nächsten Supermarkt und dann einen schattigen Platz gesucht. 

Nach der Verabschiedung starten wir durch in die letzte Etappe. Oh Wedder! Der heutige Tag zieht sich gewaltig! Es ist heiß, wir haben Gegenwind, machen wesentlich mehr Höhenmeter als gedacht und die Straßen sind auf langen Strecken mist! Es wird Zeit für die Ankunft! 

Nach einigen Pausen kommen wir total kaputt gegen 18:30 Uhr am Ziel an! Geschafft! 1.876km! 

  
    

Tag 20 – Constanta bis Jurilovca (23.06.)

  • Tagesetappe: 95,3km
  • Dauer: 5:40h
  • Geschwindigkeit: 16,8km/h
  • Höhenmeter: 476m
  • Super Wetter bei ca. 26 Grad, oft aber übelster Gegenwind… 💨🚲

Heute starten wir unsere vorletzte Etappe frisch gestärkt an der Strandpromenade. Hier in Mamaia werden im Moment Hotels gebaut ohne Ende! Wir fahren kilometerlang an Baustellen vorbei. Der Weg führt uns an einer Raffinerie vorbei wieder in ländliche und vor allem hügelige Gegenden. Hier unterhalten wir uns kurz mit einem belgischen Pärchen. 

Ein paar Kilometer später sehen wir die beiden beim Rast machen wieder. Wir suchen uns heute auch öfter mal ein schattiges Plätzchen, da wir genügend Zeit haben. Am Abend beschließen wir noch einen kleinen Umweg über eine Ruine direkt am schwarzen Meer zu machen. Hat sich nicht wirklich gelohnt, war aber dennoch ganz schön!

Zurück im Ort suchen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Es bietet sich ein kleines Motel an. Als wir ankommen, winkt uns das Pärchen bereits vom Balkon entgegen. Super, gleich rein und duschen! Wir gehen gemeinsam mit den beiden ins nächste Restaurant und haben einen super Abend! Er heißt Tijl und kommt aus Belgien und seine Freundin ist Sarah aus der Nähe von Stuttgart. 

Als wir gegen 11 zum Motel zurückkehren, stehen wir vor verschlossenen Türen. Mist wir kommen nicht rein! Auch klopfen und rufen bringt nichts… Scheiße, was jetzt? Zum Glück hat Nils die Terassentür offen gelassen, also heben wir Sarah auf ein Vordach, von dem aus sie auf den Balkon klettern kann. Jetzt kann sie uns die verschlossene Tür von innen öffnen! Puh! Glück gehabt! 

   
  

   

Tag 19 – Constanta, Mamaia (22.06.)

Heute ist unser erster Ruhetag der Tour. Eigentlich wollten wir den Tag am Strand verbringen, aber das Wetter spielt leider nicht ganz mit und so fahren wir mit der Gondelbahn erst mal in die Stadt und wollen uns das Planetarium anschauen, leider ist nichts mehr frei… Naja, aber das Wetter wird besser, also zurück zum Strand! Helmut haben wir im Ort zurückgelassen, er geht in Constanta auf Foto- und Entdeckungstour. 

Leider wird das Wetter den ganzen Tag nicht wirklich badetauglich, daher wird am Strand flaniert. Einwandfrei, bin zufrieden! 

   
    

Tag 18 – Ion Corvin bis Constanta (21.06.)

  • Tagesetappe: 86,3km
  • Dauer: 4:37h
  • Geschwindigkeit: 18,7km/h
  • Höhenmeter: 640m
  • Mal wieder sehr durchwachsen mit Regenschauern ☔️

Nach einem trotz verschimmelter Margarine ganz gutem Frühstück geht’s zusammen mit Theo los auf unsere letzte Etappe vor dem schwarzen Meer! Endlich steht mal ein Tag am Strand in Aussicht! Wir werden noch herzlich von Jeanine und Louis, den beiden Franzosen, verabschiedet, und schon geht’s bis Constanta durch eine hügelige Landschaft, immerhin ohne längere steile Anstiege. Theo hat beschlossen, uns bis Constanta zu begleiten, wir passen ganz gut zusammen. 

Heute sind wir so richtig entspannt unterwegs, wir machen viele Pausen und kehren auch mal wieder auf einen Cappuccino ein. 

Immer wieder tröpfelt es während der Fahrt, aber sobald man die Regensachen dran hat, hört es wieder auf… Erst in Basarabi fängt es richtig an zu schütten. Wir retten uns in eine kleine Bar und nutzen die Chance auch direkt für einen Cappuccino und Pasta! Das erste Mittagessen seit knapp drei Wochen! Nach ca. 1,5 Stunden folgt der Endspurt, Constanta liegt in greifbarer Nähe, in Regensachen ziehen wir los. Nach einiger Zeit hört das nieseln auf. Einigermaßen trocken kämpfen wir uns durch den dichten Stadtverkehr. Der Londoner, den wir in Serbien kennengelernt haben, gab uns den Tip, ca. 10km weiter nördlich zu übernachten, da der Strand hier wesentlich schöner ist. Damit hatte er recht! Wir fahren bis Mamaia und werden mit einer riesigen Strandpromenade und weiten Sandstränden belohnt! Perfekt! 

Wir lassen den Abend gemütlich in einem Restaurant ausklingen. Morgen geht’s dann in die Stadt und an den Strand, hoffentlich passt das Wetter!
   
      

Tag 17 – Popina bis Ion Corvin (20.06.)

  • Tagesetappe: 89,6km
  • Dauer: 5:23h
  • Geschwindigkeit: 16,6km/h
  • Höhenmeter: 853m
  • Durchwachsen, immer wieder Regen

Gestern haben wir beim Abendessen Theo aus Düsseldorf kennengelernt, er ist bis jetzt der erste Deutsche, der auch unsere Route fährt. Nachdem wir uns beim gemeinsamen Essen gut unterhalten haben, wurde kurzerhand beschlossen, dass wir die morgige Etappe gemeinsam bestreiten. Gesagt, getan. Heute beim Frühstück noch kurz bequatscht wie wir fahren wollen, und los geht’s!

Nach ca. 3km sind wir bereits in der grünen Hölle angekommen. Ein vollkommen zugewachsener Feldweg, auf dem mit Sicherheit schon 2-3 Jahre niemand mehr unterwegs war! Der Radführer hat auch ausdrücklich davor gewarnt. Anscheinend sind wir die einzigen, die diese Warnung in den letzten Jahren ignoriert haben. Wir kämpfen uns dennoch eisern durch das Dornengestrüpp aber werden dafür mit einigen herrlichen Ausblicken belohnt.

Weiter geht’s dann auf hügeligen Straßen in Richtung Silistra, dem Grenzort vor Rumänien.  Auf einmal holt uns eine Gewitterwolke ein und es gießt wie aus Kübeln. Gottseidank konnten wir uns noch rechtzeitig in ein Bushäuschen retten!  

Durchwachsen geht das Wetter in Rumänien weiter… Immer wieder nieselt es. Blöderweise übersehe ich einen großen Ast auf dem Weg und fahr mir nen fetzen Achter in mein Hinterrad… Naja, da machen wir uns morgen mal drüber! Während einem längeren Aufstieg fängt es wieder so richtig das Gießen an und wir stellen uns ein zweites mal unter. Diesmal ist ein Kloster unsere Rettung. Durch das Wetter sinkt auch so langsam die Moral in der Truppe und wir stellen uns auf eine verregnete Weiterfahrt ein, aber wir haben Glück. Nach ein paar Kilometern bekommen wir wieder richtig schönes Wetter und der heutige Tag macht noch einen riesigen Spaß!

Was hier in Rumänien fast noch ein Stückchen mehr auffällt, ist die Freundlichkeit und Fröhlichkeit der Leute. Von überall her wird man begrüßt und es wird einem zugewunken. Man sieht hier auf den Straßen mittlerweile wirklich mehr Pferdekarren als Autos!

Anscheinend hat der EU-Beitritt den Rumänen einige schöne Straßen beschert. Viele Wege, die in unserer Karte von 2013 noch als Pflaster eingezeichnet sind, wurden alle erst vor kurzem geteert.

In einem kleinen Dorf machen wir an einem der vielen Dorfläden / Kneipen „Magazin Mixta“ rast und trinken Kaffee. Theo hat jetzt genau seine 1.000 Kilometer voll, darum gibt er eine Runde aus! Ein Geschrei machen die Leute hier bei ihrer Unterhaltung, man weiß nicht recht ob gestritten oder gefeiert wird! An manchen Stellen im Dorf fällt die Armut richtig krass auf, an anderen Stellen wird’s fast „europäisch“. 

Nach den letzten paar Kilometern kommen wir an unserem Tagesziel Ion Corvin an. Hier teil sich der Weg in eine Route weiter an der Donau entlang und eine an der Schwarzmeerküste. Diese nehmen wir. In einer kleinen Pension treffen wir ein älteres französisches Ehepaar, dass von Frankreich aus losgefahren ist und in Wien überwintert hat. Die beiden sind auf einem Tandem mit Anhänger unterwegs. Genial! Wir dürfen das Gefährt auch gleich mal ausprobieren! 

   
        

Tag 16 – Ruse bis Popina (19.06.)

  • Tagesetappe: 108,4km
  • Dauer: 6:09h
  • Geschwindigkeit: 17,6km/h
  • Höhenmeter: 694m
  • 24 – 28 Grad, anfangs bewölkt 

Heute steht die vorletzte Bergetappe an, das Wetter spielt schon mal super mit! Leicht bewölkt bei angenehmen 24 Grad. 

In Ruse schlendern wir erstmal noch durch die Fußgängerzone und essen zur Stärkung noch ein Eis, dadurch kommen wir erst gegen halb 12 los. Die ersten 60km laufen ohne Probleme, nachdem wir dem dichten Verkehr in und um Ruse entkommen sind. Aber dann gehen wieder die Berge los!

Dieser Teil des des Weges führt uns wieder einmal durch ein paar extrem arme und verfallene Dörfer… Trotzdem wird man immer wieder herzlich begrüßt, Autos hupen einem zu, die Kinder winken, echt schön! Bergauf wird man teilweise aus Autos raus angefeuert… Super!

Für die extrem kräftezehrende Etappe auf teilweise mießen Feldwegen und ein paar Kilometern auf einer alten Römerstraße werden wir am Abend aber mit einem super Hotel / Restaurant direkt an der Donau belohnt!

   
   

Tag 15 – Svishtov bis Ruse (18.06.)

  • Tagesetappe: 96,3km
  • Dauer: 5:47h
  • Geschwindigkeit: 16,7km/h
  • Höhenmeter: 1.001m
  • Bewölkt bei 24 Grad 👍

Wir haben uns gestern beim Abendessen dafür entschieden, auf Grund des allgemeinen Wohlbefindens heute mal nen richtigen Entspannungstag einzulegen. Hier am Ort fährt eine Fähre auf die bergfreie rumänische Seite und bei unserem heutigen Zielort Ruse geht eine Brücke zurück. Außerdem spart man sich auf der rumänischen Seite auch noch 25km Weg.

Also noch schön gefrühstückt und gemütlich auf den Rädern zum Ferry-boat geradelt. Das Boot fährt direkt vor unseren Augen ab und die nächste Fähre geht in 4 Stunden…. Super! Also doch durch’s Gebirge! Wenigstens das Wetter ist perfekt zum radeln!

Nach dem heute ja unser „Entspannungstag“ ist (mit den meisten Höhenmetern der Tour), geh’n wir die Sache schön langsam an und machen viele Pausen. Das zahlt sich aus, am Ende des Tages sind meine Knieschmerzen fast weg und der Arsch ist auch schon besser. Landschaftlich hat dieser Abschnitt leider nicht so viel zu bieten wie gehofft…

Gegen 19 Uhr treffen wir in Ruse ein und suchen uns ein schönes Hotel. 

   
 

Tag 14 – Bajkal bis Svishtov (17.06.)

  • Tagesetappe: 115,9km
  • Dauer: 6:25h
  • Geschwindigkeit: 18km/h
  • Höhenmeter: 541m
  • leicht bewölkt bei 28 Grad

Und auf geht’s in die nächste Bergetappe! Zuerst halten wir nach einem ausgiebigen Frühstück im nächsten Ort Gigen an einem kleinen Supermarkt und decken uns mit Wasser und Obst ein. Nach einigen wirklich entspannten Kilometern (Stichwort Genussradeln) kommen die ersten Berge ins Blickfeld. Juhu!

Nach den zwei größten Anstiegen in Somovit und Nikopol haben wir uns schon auf die letzten wieder höhenmeterfreien Kilometer gefreut… Pustekuchen! Jetzt zieht ein echt brutaler Gegenwind auf, der mir die letzte Kraft raubt… 

Kurz vor unserem Ziel radeln wir noch an der Bauruine des geplanten AKW Belene vorbei… Ein Milliardengrab! Der Bau wurde nach ca. 75% des Baufortschritts wegen Geldmangel und Bürgerprotesten mehrmals abgebrochen und wieder aufgenommen… Das Projekt läuft seit 1984 und wurde 2012 anscheinend endgültig beendet. Daran waren auch viele deutsche Unternehmen und Banken beteiligt. 

Gegen 19 Uhr beziehen wir unser Quartier in Svishtov. 

Tagesfazit: Knieschmerzen und Arschweh! 😢 Langsam wird’s brutal!
   
  

   

Tag 13 – Kozloduy bis Bajkal (16.06.)

  • Tagesetappe: 89,4km
  • Dauer: 4:37h
  • Geschwindigkeit: 19,2km/h
  • Höhenmeter: 623m
  • Endlich mal angenehme Temperaturen, da es Nachts geregnet hat

Es gießt wie aus Kübeln… Wir beschließen beim Frühstück, uns erst noch in ein Kaffee vor Ort zu setzen bis der Regen aufhört und die Straßen wieder trockener werden. Das funktioniert auch ganz gut, da beim beladen der Räder der Regen bereits aufhört. Wir starten unsere Tour in Kozloduy um ca. halb 10. Dabei kommen wir am AKW „NPP Kozloduy“ vorbei, welches vor dem EU-Betritt noch 40% des rumänischen Strombedarfs gedeckt hatte. Im EU-Vertrag wurde aber die Abschaltung der 4 veralteten Blöcke vereinbart 😉 
Heute haben wir 2 größere Anstiege vor uns, der erste erwartet uns schon nach wenigen Kilometern bei Oryahovo. Der zweite folgt einige Zeit später in Ostrov. Insgesamt durchfahren wir die ganze Zeit eine sehr hügelige Landschaft. 

Immer öfter begegnen einem jetzt Bauern mit Pferdekarren und die Straßen sind zum Teil richtig übel!  

Heute merkt man, dass wir alle ziemlich kaputt sind, jeder hat heute so seine Problemchen. Mir ist’s ein paar mal passiert, das ich sowas wie Sekundenschlaf auf manchen Passagen bekomm…

Nachdem wir heute nur relativ wenige Kilometer gemacht haben, sind wir schon um 16 Uhr am Ziel und genießen den restlichen Tag an unserem Quartier direkt an der Donau. 

   

   

      

Tag 12 – Vidin bis Kozloduy (15.06.)

  • Tagesetappe: 105,9km
  • Dauer: 5:28h
  • Geschwindigkeit: 19,3km/h
  • Höhenmeter: 630m
  • Laut den Einheimischen der heißeste Tag des Jahres bis jetzt… 34 Grad im Schatten… ☀️☀️☀️

Heute geht’s erst mal ins örtliche Krankenhaus zum Fädenziehen. Das Rausmachen dauert leider länger wie das Zusammenflicken, heute haben leider keinen Landsmann dabei 😉

Nach weiteren Besorgungen geht’s dann gegen 11:30 Uhr in der größten Hitze endlich los! Uns steht wieder eine hügelige / bergige Etappe bevor. Nach ca. 35 Kilometer treffen wir Yashar aus Aserbaidschan. Er hat sich ein paar Kilometer mehr als wir vorgenommen. Um genau zu sein fährt er 8.000km durch Europa und dann geht’s mit dem Flieger nach Afrika, auf weitere 12.000km durch die Wüste… 20.000km…. Hammer! Außerdem radelt er für einen guten Zwecks, er will auf die Kriegsgefangenen seines Landes aufmerksam machen. Nach sehr netten Gesprächen und dem Austausch unserer Kontaktdaten geht’s dann weiter über Lom in Richtung Kozloduy. 

In Lom treffen wir in einer Bar zwei Schüler, die uns über die schwierige Arbeitssituation hier erzählen. Alle Jugendlichen ziehen ohne Ausnahme in die großen Städte und die meisten davon ans Meer, da es hier Arbeit gibt. Hier ins diesen Gebieten hält es nach der Schule keinen mehr. 

Auf den Straßen sieht man immer mehr tote Tiere, meist streunende Hunde und Katzen, von denen es hier eine ganze Menge gibt. Beim Ausweichen muss man aufpassen, nicht in ein Loch zu fallen, da fast überall die Gullideckel fehlen… Übel! Mitten auf den Straßen tun sich teilweise riesen Löcher auf…

Kurz vor unserem heutigen Tagesziel müssen wir nochmal eine letzte Steigung überwinden und befinden uns dann auf einem langen Hochplateau. Von hier aus hat man einen super Blick auf die rumänische Seite der Donau. Dort gibt es weit und breit keine Berge! Super! Wer war nochmal für die Routenplanung zuständig?
   
  

   

Tag 11 – Brza Palanka bis Vidin (14.06.)

  • Tagesetappe: 118,3km
  • Dauer: 6:28h
  • Geschwindigkeit: 18,3km/h
  • Höhenmeter: 478m
  • 32 Grad im Schatten / 47 Grad in der Sonne 😎

Nach einer absolut beschissenen Nacht geht’s nach einem Pfannkuchen-Frühstück als erstes mal in die nächste Tankstelle zum Wasservörräte auffüllen. Dann steuern wir auch schon in Richtung Bulgarische Grenze zwischen Negotin und Bregovo in Bulgarien. 

Und ich dachte schon der Grenzübertritt nach Serbien war krass… Aber der Unterschied in Bulgarien ist noch viel krasser! Auf einmal ist keine Menschenseele mehr auf der Straße, nur noch zerfallene Häuser und extrem kaputte Straßen… Man kommt sich vor wie in einem Todesstreifen… Auch wir werden irgendwie ruhiger, ich glaube jeder muss erst mal mit den Eindrücken klarkommen. Man sieht auch in den folgenden Orten kaum Menschen, und wenn dann nur Alte. Auch findet man nirgends mehr Bars, Läden oder ähnliches…

Am frühen Abend kommen wir in Vidin an, laut einem Einheimischen die coolste Stadt der EU 😉 Hat er aber nicht ganz unrecht damit, hier ist’s wirklich schön! 
   
  

   

Tag 10 – Dobra bis Brza Palanka (13.06.)

  • Tagesetappe: 118,6km
  • Dauer: 6:23h
  • Geschwindigkeit: 18,6km/h
  • Höhenmeter: 794m
  • Während der Fahrt in der Sonne 42,5 Grad… ☀️☀️☀️

Heute ging’s mal richtig zeitig los, um 08:45 haben wir uns bei unserer Gastgeberin verabschiedet und auf die landschaftlich wahrscheinlich schönste Etappe unserer Reise gemacht. 

In brütender Hitze geht’s den ganzen Tag direkt an der Donau entlang in Richtung Kladovo und somit durch das Eiserne Tor, der engsten Stelle der Donau. Die Landschaft und der Ausblich sind gigantisch. Heute machen wir auch wieder richtig viele Höhenmeter und insgesamt geht’s heute durch 21 Tunnel, welche zwischen 50m und 300m lang sind. Natürlich sind diese Tunnel alle unbeleuchtet, und somit ist es zum Teil trotz unserer Lampen stockfinster! Gottseidank ist nicht viel Verkehr!

Was immer wieder auffällt an diesen weniger befahrenen Straßen sind die wahnsinnig vielen Tiere, man fährt durch ganze Schmetterlingsschwärme und immer wieder huschen Eidechsen und Schlangen über die Straßen. 

Am Abend treffen wir relativ früh gegen 18:30 an einem Campingplatz ein. Dort wird schnell das Zelt aufgebaut und dann mal wieder richtig lecker gegessen….

Meine Knie tun langsam weh, nicht zu reden von meinem Arsch! Aber dank Voltaren geht’s immer wieder auf ein erträgliches Maß zurück…

Tagesfazit: Serbien hat eine wahnsinnig schöne Landschaft!
   
  

     

Tag 9 – Kovin bis Dobra (12.06.)

  • Tagesetappe: 90,8km
  • Dauer: 4:58h
  • Geschwindigkeit: 18,3km/h
  • Höhenmeter: 216m
  • 30 Grad im Schatten ☀️

Nachdem Miloš uns noch seine selbstgebaute Fähre mit einem Mercedes-Motor präsentiert, bekommen wir zur Stärkung noch Pfannkuchen und Marmelade. Wir haben auch einen Essensgast, eine kleine Schildkröte 😉 

Nach einer herzlichen Verabschiedung geht’s in Richtung Stara Palanka zur Fähre. Natürlich verpassen wir diese um eine halbe Stunde und müssen eine knapp zweieinhalb Stündige Zwangspause einlegen. Dafür bekommen wir in dieser Zeit nochmal ein leckeres Mittagessen! Ich glaub langsam ich nehm ganz schön zu in diesem Urlaub!

Nach dem Übersetzen geht’s auf schönen Wegen immer ganz nah am Donauufer entlang. Leider kommen wir heute nicht so weit. Aber das positive dran ist, dass sich hoffentlich unsere Ärsche und Beine ein bisschen regenerieren… Langsam schmerzt’s…

Tagesfazit: Lieblingsberuf der Serben ist anscheinend „Vulkanizer“. Die findet man an jeder Ecke 😉

  

       

Tag 8 – Belgrad bis Kovin (11.06.)

  • Tagesetappe: 98,6km
  • Dauer: 5:22h
  • Geschwindigkeit: 18,4km/h
  • Höhenmeter: 169m
  • Wetter: Ganz angenehm, leicht bewölkt 

Heute haben wir mal etwas länger geschlafen, also ca. eine halbe Stunde länger… Helmut kann einfach nicht mal ruhig liegen bleiben. Nach einem leckeren Frühstück geht’s dann die letzten 20km bis nach Belgrad. Dort schauen wir uns die Festung an, wirklich beeindruckend! Ansonsten halten wir uns noch bei Eis und kalten Getränken bis 15 Uhr in Belgrad auf. 

Stadtauswärts ist der Verkehr dann echt Horror! Auf einer vielbefahrenen Brücke natürlich ohne Fahrrad/Fußgänger-Weg bekommt man es manchmal mit der Angst zu tun, wenn die LKW’s vorbei brettern. Außerhalb angekommen geben wir Gas, um trotz des Budapest-Aufenthalts noch auf unsere Tagesleistung zu kommen. Das funktioniert auch ganz gut und wir kommen auch wie geplant zum Anbruch der Dunkelheit am Campingplatz an. Als wir endlich die Einfahrt gefunden haben, überkommt einem ein Gefühl wie in einem schlechten Horrorfilm… Ein Londoner, den wir dort später trafen, meinte treffend: „Looks very scary here…“  Er ist übrigens auf dem Weg von London nach China und will sich dann noch überlegen, noch nach Neuseeland zu radeln… Langsam kommt einem die eigene Leistung ganz schön mikrig vor!

Der Rest des Abends ist der Hammer, wir haben uns schnell mit dem Besitzer Miloš und seiner Frau angefreundet, die uns hammermäßig bekocht hat! Miloš will von uns ein paar praktische deutsche Sätze lernen und seine Frau, die englisch spricht, übersetzt, da er nur serbisch kann… Eine riesen Gaudi! Miloš erzählt uns, dass nur die Deutschen die Unart haben, dass immer jeder getrennt zahlen will und nicht einer für alle bezahlt. Interessant, war mir so gar nicht bewusst! 

Bis nachts um zwei sitzen wir bei Bier und Schnaps zusammen und gestikulieren mit Händen und Füßen! Wahnsinn! Das nenne ich mal Völkerverständigung!

Tagesfazit: Nicht immer vom ersten Eindruck eine feste Meinung bilden! 
   
      

Tag 7 – Novi Sad bis Belgrad (10.06.)

  • Tagesetappe: 97,3km
  • Dauer: 5:46h
  • Geschwindigkeit: 16,9km/h
  • Höhenmeter: 861m
  • Wetter: ☀️–>⚡️☁️💦 

Beim Frühstück (Spegeleier, Speck und Fladenbrot) haben wir uns überlegt, wir könnten doch eine Alternativroute durch einen Nationalpark nehmen. Also in Novi Sad noch schnell die Festung angeschaut und eingekauft. Bei der Durchfahrt wurden wir von einem älteren Herren mit einem herzlichen „Sieg Heil“ begrüßt… Hm… 

Gleich nach dem Schild „National Park Fruška gora“ ging die Schufterei los. Wir sind uns wie bei der Alpenüberquerung vorgekommen. Du denkst du hängst an einem Gummiseil. Nichts geht vorwärts! Das krasse dabei ist, das der Weg sogar teilweise abschüssig aussieht! Ist er aber nicht! Nach den geschmeidigen ca. 600 Höhenmetern in 10km waren sich die anderen beiden einig, dass ich der Depp war, der diese Route ausgesucht hat…

Belohnt wurden wir dann aber mit ein paar schönen schattigen Abfahrten und einem riesigen Eisbecher in Beška! Von da an ging’s geschmeidig unserem Ziel Belgrad entgegen. 

Auf einmal geht’s los! Regen, Blitz und Donner! Schnell die Regenponchos ran und weiter geht’s! Durchnässt und mit Wasser in den Schuhen gehen wir die letzten Kilometer an. Kurz darauf stoppt uns ein Autofahrer und lädt uns ins Hotel ein, in dem er arbeitet. „Bekommt große Discount!“

Das Angebot nehmen wir dankend an und radeln die letzten 10km dem Abendessen entgegen. Das Essen war leider nicht so toll… Aber die Zimmer sind super. 

Tagesfazit: Serbien ist doch echt wesentlich schöner als am ersten Tag gedacht. Ist halt wie so oft, dass die Grenzregionen nicht die schönsten sind…

   
         

Tag 6 – Dalj bis Novi Sad (09.06.)

  • Tagesetappe: 102,2km
  • Dauer: 5:24h
  • Geschwindigkeit: 18,9km/h
  • Höhenmeter: 333m
  • Teilweise bewölkt, zwischen 27 und 32 Grad im Schatten

Heute ging’s frisch ausgeschlafen mit einem echt leckeren Frühstück los. Aber schon nach ca. 6km kommt der erste Schrecken: Helmut verreist seinen Lenker und ab geht’s in hohem Bogen auf den Asphalt. Das Resultat ist ein offener Ellenbogen und eine Platzwunde über dem rechten Auge. Also alles provisorisch am Straßenrand reinigen und verbinden und ab in die nächste große Stadt. 14km später sind wir in Vukovar und auf der Suche nach einem Krankenhaus, was sich als schwieriger erweist als gedacht. An einem Rot-Kreuz-Heim oder so finden wir zwei sehr hilfsbereite Leute, die mit dem Auto voraus fahren und wir hinterher. Einer von beiden begleitet uns noch ins Krankenhaus und sorgt dafür, dass wir keine 15 Minuten warten müssen und noch vor den bereits Anwesenden drankommen! Echt klasse! Unser kroatischer Freund (welcher ursprünglich aus Ungarn kommt) spricht übrigens kein Wort Deutsch oder Englisch, aber die Verständigung klappt einwandfrei! Helmut bekommt zwei Stiche über dem Auge. Der Ganze Spaß kostet uns umgerechnet 8 Euro. 

Nach unserer Zwangspause geht’s über viele Hügel und Steigungen mit ca. 10% nach Ilok. Das ist die Grenzstadt vor Serbien. Hier Stärken wir uns nochmal mit einem Eis und dann geht’s ab über die Brücke nach Serbien. 

Krass! Auf einmal kommt einem alles zugemüllt, kaputt und staubig vor. Die ersten Wege und Straßen sind die Hölle. Auf den Hauptstraßen rasen die LKWs an uns vorbei. Um so näher wir an Novi Sad, der ersten großen Stadt in Serbien kommen, umso sauberer und gepflegter wird’s wieder. Die Gegensätze sind echt krass. Kaum noch durch Müll geradelt fahren wir jetzt auf einer belebten Uferpromenade durch ein Villenviertel… 

Am Stadtrand vor Novi Sad sehen wir auch schon ein super Nachtquartier mit einem riesigen Biergarten! Perfekt! Und das Essen, der Hammer! Ein riesen Fleischberg!

   
             

Tag 5 – Dunaszekcsó bis Dalj (08.06.)

  • Tagesetappe: 137,2km
  • Dauer: 6:48h
  • Geschwindigkeit: 20,1km/h
  • Höhenmeter: 221m
  • 28 Grad im Schatten, ab und zu leicht bewölkt 

Heute wollten wir mal ein paar Kilometer weiter kommen und haben richtig Gas gegeben. Ich bin mal gespannt, ob sich das morgen rächt…

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging’s los in Richtung Mohács zum Vorräte auffüllen. Kurz darauf hatten wir in Udvar auch schon unseren ersten Grenzübertritt nach Kroatien. 

In Topolje trafen wir in einer Bar zufällig auf einen Fürther, der die Dunau flussaufwärts unterwegs ist. Er hat sich zu seinem Renteneintritt vorgenommen, gemütlich in 4 Monaten die komplette Donau entlang vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik zu radeln. (ca. 4.000km)

Bei Zmajevac wollten wir eigentlich direkt in den nächsten Nationalpark (Park prirode Kopacki rit) einbiegen, wurden aber von der Polizei aufgehalten, da sämtliche Straßen wegen der Durchfahrt des Premierministers gesperrt wurden… Somit Zwangspause im Ort, war aber auch nicht schlecht, da die Bar eine Klimaanlage hatte 🙂

Durch den Nationalpark fahren wir bis Osijek, was sich wirklich gelohnt hat. Ständig rennen Wildschweine über den Weg, stehen 5m von uns entfernt seelenruhig am Straßenrand und lasssen sich nicht stören. 

In Osijek treffen wir einen Kroaten, der einige Jahre in Freiburg gelebt hat. Kurz nach Osijek führt uns Nils auf einen Umweg, der uns nochmal einige Kilometer mehr abverlangt. Kurz nach Anbruch der Dunkelheit finden wir dann nach einem kurzen Fehlschlag noch eine super Unterkunft. Diese führt ein gebürtiger Kroate, welcher über 25 Jahre in Österreich gelebt hat. Super leckeres Essen!

  

     

Tag 4 – Szeliditó nach Dunaszekcsó (07.06.)

  • Tagesetappe: 95,6km
  • Dauer: 5:27h
  • Geschwindigkeit: 17,5km/h
  • Höhenmeter: 131m
  • Mal wieder 31 Grad im Schatten ☀️

Zum Frühstück finden wir gleich um die Ecke eine Tankstelle, an der wir von zwei Einheimischen gleich eine Kaffee ausgegeben bekommen. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft hier ist echt überwältigend! Einer von den beiden fährt mich auch direkt noch zum nächsten Bankomat. 

Weiter geht’s Richtung Kalosca, wo wir an einer Motocross-Strecke erstmal Pause machen. Danach radeln wie wieder auf einem diesmal gut befahrbaren Dammweg in Richtung des Naturparks Gemenc, welchen wir dann teilweise auf Feldwegen durchqueren. Hier rennen uns auch gleich mal mehrere Wildschweine vor die Räder. 

Nachdem Nils uns eine Alternativroute rausgesucht hat, welche nicht in unserem Plan ist, finden wir uns auch schon vor dem ersten großen Anstieg… Aber zu Belohnung werden wir zu einem deutschen Ehepaar gelotst, welche hier seit letztem Jahr mehrere Wohnungen vermieten und ein deutsches Restaurant betreiben. Wir dürfen auch in seinem Garten zelten und bekommen abends einen riesen Berg Käsespätzle! Perfekt!

Fazit: Die Hilfsbereitschaft hier ist echt überwältigend!

   
  

 

Tag 3 – Budapest nach Szeliditó (06.06.)

  • Tagesetappe: 118km
  • Dauer: 6:33h
  • Geschwindigkeit: 17,85km/h
  • Höhenmeter: 117m
  • Wetter: 32 Grad im Schatten ☀️

So, heute geht die Tour richtig los! Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel geht’s durch die Vororte von Budapest und erstmal per Fähre über einen kleinen Seitenarm der Donau. Danach weiter über Ráckeve bis kurz nach Harta, wo auch schon unser Campingplatz liegt. Das Fiese war nur der absolut mistig befahrbare Dammweg, welcher uns richtig Kräfte gekostet hat. 

Gegen 21:30 Uhr haben wir den Zeltplatz dann gefunden und unser Lager aufgeschlagen. Am anderen Ufer unseres Sees findet grad ein kleines Fest statt mit Live-Musik und leckerem Essen, also ab dahin und gemütlich den Abend ausklingen lassen!

Fazit: Ungarisches Essen ist echt lecker und mit Deutsch kommt man hier wesentlich weiter als mit Englisch.

   
 

Tag 2 – Budapest (05.06.)

Puh, endlich mal einen Ruhetag eingelegt, um uns von den Strapazen der Radtour (immerhin schon ca. 13km) zu erholen. 

Dafür waren wir heute knapp über 20km zu Fuß in Budapest unterwegs, und das auch nur, weil wir stundenlang nach einer Eisdiele gesucht haben. Die Suche haben wir gegen 20 Uhr erfolglos abgebrochen… 

Tagesfazit: Wahnsinnig schöne Stadt, dieses Budapest!