- Tagesetappe: 89,6km
- Dauer: 5:23h
- Geschwindigkeit: 16,6km/h
- Höhenmeter: 853m
- Durchwachsen, immer wieder Regen
Gestern haben wir beim Abendessen Theo aus Düsseldorf kennengelernt, er ist bis jetzt der erste Deutsche, der auch unsere Route fährt. Nachdem wir uns beim gemeinsamen Essen gut unterhalten haben, wurde kurzerhand beschlossen, dass wir die morgige Etappe gemeinsam bestreiten. Gesagt, getan. Heute beim Frühstück noch kurz bequatscht wie wir fahren wollen, und los geht’s!
Nach ca. 3km sind wir bereits in der grünen Hölle angekommen. Ein vollkommen zugewachsener Feldweg, auf dem mit Sicherheit schon 2-3 Jahre niemand mehr unterwegs war! Der Radführer hat auch ausdrücklich davor gewarnt. Anscheinend sind wir die einzigen, die diese Warnung in den letzten Jahren ignoriert haben. Wir kämpfen uns dennoch eisern durch das Dornengestrüpp aber werden dafür mit einigen herrlichen Ausblicken belohnt.
Weiter geht’s dann auf hügeligen Straßen in Richtung Silistra, dem Grenzort vor Rumänien. Auf einmal holt uns eine Gewitterwolke ein und es gießt wie aus Kübeln. Gottseidank konnten wir uns noch rechtzeitig in ein Bushäuschen retten!
Durchwachsen geht das Wetter in Rumänien weiter… Immer wieder nieselt es. Blöderweise übersehe ich einen großen Ast auf dem Weg und fahr mir nen fetzen Achter in mein Hinterrad… Naja, da machen wir uns morgen mal drüber! Während einem längeren Aufstieg fängt es wieder so richtig das Gießen an und wir stellen uns ein zweites mal unter. Diesmal ist ein Kloster unsere Rettung. Durch das Wetter sinkt auch so langsam die Moral in der Truppe und wir stellen uns auf eine verregnete Weiterfahrt ein, aber wir haben Glück. Nach ein paar Kilometern bekommen wir wieder richtig schönes Wetter und der heutige Tag macht noch einen riesigen Spaß!
Was hier in Rumänien fast noch ein Stückchen mehr auffällt, ist die Freundlichkeit und Fröhlichkeit der Leute. Von überall her wird man begrüßt und es wird einem zugewunken. Man sieht hier auf den Straßen mittlerweile wirklich mehr Pferdekarren als Autos!
Anscheinend hat der EU-Beitritt den Rumänen einige schöne Straßen beschert. Viele Wege, die in unserer Karte von 2013 noch als Pflaster eingezeichnet sind, wurden alle erst vor kurzem geteert.
In einem kleinen Dorf machen wir an einem der vielen Dorfläden / Kneipen „Magazin Mixta“ rast und trinken Kaffee. Theo hat jetzt genau seine 1.000 Kilometer voll, darum gibt er eine Runde aus! Ein Geschrei machen die Leute hier bei ihrer Unterhaltung, man weiß nicht recht ob gestritten oder gefeiert wird! An manchen Stellen im Dorf fällt die Armut richtig krass auf, an anderen Stellen wird’s fast „europäisch“.
Nach den letzten paar Kilometern kommen wir an unserem Tagesziel Ion Corvin an. Hier teil sich der Weg in eine Route weiter an der Donau entlang und eine an der Schwarzmeerküste. Diese nehmen wir. In einer kleinen Pension treffen wir ein älteres französisches Ehepaar, dass von Frankreich aus losgefahren ist und in Wien überwintert hat. Die beiden sind auf einem Tandem mit Anhänger unterwegs. Genial! Wir dürfen das Gefährt auch gleich mal ausprobieren!
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